D' ISENGA-PAGE 's Jesinger Wabba


Isenga anno 1863

Vor 1000 Jahren gab's 3 Siedlungen:
- das untere Dorf
- das obere Dorf
- die Siedlung "zue Hägnabronn"

...heute immernoch Wohngebiete. So des war's!


Kirche

A bissle ausführlicher?
Um das Jahr 1100 lassen die Tübinger Grafen ihre Höhenburgen bauen. In Isingen mußte der "Rausicher" vom oberen Dorf (bei der heutigen Kirche) von seinem Hof hinauf auf die Höhe: auf die "Rausicher Burg" (heute Schloß Roseck). Der Isinger war kein gewöhnlicher Dienstmann der Tübinger Pfalzgrafen, sondern vielmehr war er der Marschalke; das heißt er mußte für die Kriegsausrüstung der Pfalzgrafen sorgen.

Relativ bald nach 1100 werden vom Grafen von Tübingen Klöster in unsere Gegend gerufen. Die Ritter mußten offenbar sehr oft in den Krieg ziehen und so hatten die Mönche die Güter zu verwalten und zu bestellen. Nach dem Niedergang der Stauferkaiser und Pfalzgrafen übernahmen immer mehr die Klöster die Burgen und Ländereien. In Unterjesingen waren das u.a. die Bebenhäuser, die Blaubeurer Benediktiner, die Kreuzlinger Klosterbrüder und die Prämonstratenser aus Marchtal. Den meisten Einfluß hatte der Abt des Klosters Bebenhausen auf Unterjesingen. Er kauft 1410 die Burg Roseck, von wo an die Leute vom Dorf für den sogenannten Pfleghof bis ins 19. Jahrhundert hinein Frondienste leisten mußten. Nach 1410 erlebt Isingen einen Aufschwung:

Storchafanger



1438 Kloster Blaubeuren baut große Kelter: Sie stand bis 1965 bei der heutigen Kreissparkasse
1476 Die Kirche wird gebaut

Im Spätmittelalter und beim Übergang an Württemberg war Unterjesingen eine wohlhabende Gemeinde. Mit ihrem Rot- und Weißrießling, Trollinger, Silvaner, Klever und Muskateller auf 300 Morgen Weinbau zählte sie zu den Hauptproduzenten des Ammertals. Im Jahre 1855 wohnen in Isingen 1221 Menschen (zum Vergleich: 1939 wohnten in Unterjesingen nur 1028 Menschen, heute etwa 2800). 1860 wurde erstmals nennenswert Hopfen angebaut.

Bei den Unnamen wurden die Unterjesinger als Räpplesfresser beschimpft: Einige minderbemittelte Bewohner verarbeiteten das Fleisch eines unglücklich gefallenen Rappen zu einer kräftigen Metzelsuppe. Viel bekannter sind wir als Storchafanger: 4 Männer trugen den Feldschütz auf einem Hochsitz in die Wiese hinein, von wo aus er den Grasverderber (sprich Sorch) zur Strecke brachte. Daraufhin fragte ein Drittklässler seinen Vater: "Vadder, was hent ihr eigentlich gega den Storch? der hoat doch viel kloinere Fiaß wia die Manna, wo en d'Wies neidappt send."

Kelternmuseum

Nach Überlegungen, ob sich Unterjesingen im Zuge der Eingemeindungen Ammerbuch oder Tübingen anschließen soll, kam Unterjesingen am 1.7.1971 zu Tübingen. Die meisten Unterjesinger arbeiten in Tübingen und mir hend au an Haufa Studenda mo bloß z' Isenga wohnat.

Bekannt sind wir durch d' Isengar Kirbe (emmer am 1. November-Wochenende), 's Ondergaßfest und durch da Isengar Wai mit seinen Besenwirtschaften. Sehenswert sind das Schloß Roseck und die Unterjesinger Kelter (Museum bei der Kirche).

Unterjesinger Vereine:
Albverein, Gemischter Chor, Förderkreis Kelter, Liederkranz, Winzerkapelle, Obst- und Weibauverein, Tennisclub, Freiwillige Feuerwehr, Sportverein, Fasnetclub, Flugsportverein, Paritätischer Club, Krankenpflegeverein, CVJM, Förderverein Grundschule, Arge.


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